Mitgliederausflüge
Worpswede 2024
Aller guten Moore sind drei!
Nachdem die Mitgliederausflüge einmal ins Pietzmoor und im letzten Jahr ins Tister Bauernmoor führten, hieß das diesjährige Ziel Worpswede und Teufelsmoor. Pünktlich um 9.30 Uhr rollte der Reisebus von Michael Seiffert mit 36 Ausflüglern los in Richtung Bremen. Zwei Stunden später erreichten wir unser erstes Ziel mitten in Worpswede. Die Fahrt dorthin führte durch lauter hübsche, gepflegte Dörfer. Jetzt gab es erstmal einen Mittagssnack in Form von Kartoffelsalat und Würstchen aus der Bordküche am Bus.
So gestärkt nahmen uns zwei Gästeführerinnen in Empfang und los ging es in zwei Gruppen auf einen 90-minütigen Dorfspaziergang. Dabei erfuhren wir viele Details darüber, wie sich um 1900 die Künstlerkolonie gründete und weiterentwickelte. Die Malerin Paula Moderson-Becker spielte dabei eine zentrale Rolle. Sie lernte in Worpswede Otto Moderson kennen und führte mit ihm eine für die damalige Zeit sehr liberale Ehe. Die Künstlerin pflegte einen Lebensstil – privat und auch als Malerin – der ihrer Zeit weit voraus war. Der Rundgang führte uns am Worpsweder Rathaus, einem wunderschön restaurierten Niedersachsenhaus, sowie an zahlreichen gepflegten Bauernhäusern vorbei.
Auch der Zionskirche statteten wir einen Besuch ab. Der schlichte Bau gefiel uns gut, der aufwändig gestaltete Altar ist ein richtiger Hingucker, ebenso wie die kleinen, zum Teil von Paula Modersohn-Becker gestalteten Engelsköpfe unterhalb der Empore. Danach suchten wir das Grab der Künstlerin auf. Sie starb im Alter von nur 31 Jahren kurz nach der Geburt ihrer Tochter Elisabeth. Abgerundet wurde der Spaziergang durch einen Besuch im Museum am Modersohn-Haus, wo wir Bilder verschiedener Künstler in Augenschein nehmen konnten. Paula Modersohn-Becker ist die einzige Künstlerin aus Worpswede, die Weltruhm erlangte.
Nach so viel Kultur brachte uns Michael Seiffert zum Café Hamme-Hütte, welches mit seinen urigen Räumlichkeiten direkt am Fluss Hamme liegt. Hier erwartete uns ein leckeres Stück Kuchen und Kaffee oder andere Getränke. Einige Männer ließen sich die Gelegenheit, ein Moorbier zu probieren, nicht entgehen. Danach waren wir bereit für das nächste Abenteuer – eine Torfkahnfahrt auf der Hamme. Mit zwei Torfkähnen schipperten uns ehrenamtliche Torfschiffer 90 min. auf der Hamme entlang. Die langsam dahingleitenden Torfkähne mit ihrem leisen Motorensummen hatten eine entschleunigende Wirkung auf uns. Wir sehen einen Fischreiher am Ufer stehen, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Hinter jeder Flussbiegung eröffnete sich ein neuer Blickwinkelüber die Wiesen des Teufelsmoores. Während des ganzen Tages schien die Sonne mit ihrer ganzen Septemberstärke auf uns herab und trug dazu bei, dass wir einen fantastischen Ausflugstag genießen durften. Ein großes Dankeschön gebührt Fritz Knispel, der das tolle Programm geplant und organisiert hat!
Anke Moorstein
Reisen